Eine Veränderung des Klimas ist nicht mehr nur ein Szenario sondern inzwischen Realität. Rekordtemperaturen im Sommer und abnehmende Niederschläge auf der einen Seite sowie steigende Bedarfe an Wasser, etwa für den anwachsenden Sommertourismus oder für Beregnung in der Landwirtschaft auf der anderen Seite, stellen Städte und Gemeinden vor neue Herausforderungen.
Die Broschüre „Grundwassernutzung im Klimawandel – Ansätze zu einer nachhaltigen Sicherung der regionalen Wasserversorgung“ stellt die aktuellen Entwicklungen anhand der Beispielregion Vorpommern dar und bewertet mögliche Maßnahmen hinsichtlich ihrer ökonomischen Rentabilität. Für diese Region gilt, dass der überwiegende Teil der Fördermenge auf die öffentliche Trinkwasserförderung entfällt, gefolgt von Landwirtschaft durch Feldberegnung, Brauchwasser und Viehtränkung. Eine leicht positive Entwicklung der Einwohnerzahlen in den Städten Greifswald und Stralsund, steigende Zahlen im Tourismussektor sowie zusätzliche Bedarfe in der Landwirtschaft, gerade in den Sommermonaten, werden zu einer erhöhten Nachfrage an Wasser führen. Laut Berechnungen verschiedener Emissionsszenarien (A2, A1B und B1) wird es gleichzeitig zu einer Veränderung des mittleren Jahresniederschlags sowie zu einer Änderung in der Grundwasserneubildungsrate kommen. Bei einer Verminderung der Grundwasserneubildungsrate und einem flächenhaften Absinken des Grundwasserstandes würden grundwasserabhängige Ökosysteme beeinträchtigt werden. Um diesem und anderen Worst-Case-Szenarien vorzubeugen, gibt es verschiedene naturräumliche, ingenieurtechnische und wassernutzungsorientierte Maßnahmen.
Deren Vor- und Nachteile werden in einer erweiterten Kosten-Nutzen-Analyse bewertet. Zum Beispiel die Neuerschließung zusätzlicher Brunnen oder der Bau von Fernleitungen und Meerwasserentsalzungsanlagen sowie auf naturräumlicher Seite der Umbau von Nadel- zu Laub- oder Mischwald, Waldmehrung oder Wiedervernässung von Moorflächen. Der Regionale Planungsverband nimmt abschießend die wichtige Aufgabe in die Hand die Trinkwasserversorgung in der Region aus planerischer Sicht zu sichern und einen Austausch zwischen den beteiligten Akteuren zu stärken.