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Kommunen in der Energiewende Wie sich regionale Akteure in Lernwerkstätten gegenseitig stärken können

Was ihre Energieversorgung betrifft, müssen Kommunen sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten neu erfinden. Die Aufgaben sind enorm. Aber wo fängt man an? Die Heraus­forderungen jeder Kommune mögen spezifisch sein, aber bei der Erarbeitung von Konzepten sind sie nicht allein. Austausch und Vernetzung untereinander kann sie bei der Bewältigung der Energiewende vor Ort unterstützen. Wissenschaft und Praxis haben ein neues Format entwickelt, wie dies gelingen kann: Kommunale Lernwerkstätten. In Sachsen-Anhalt wurde das Format erprobt. Fazit: Bei sorgfältiger Planung können solche Vernetzungsworkshops dazu beitragen, Akteure vor Ort in ihrer Handlungsfähigkeit zu stärken. Diese Kurzbroschüre des transdisziplinären Forschungsprojektes „Soziale Innovationen im Energiesystem“ (PaDiSo) stellt die Erfahrungen vor, die bei der Durchführung von drei Lernwerkstätten gesammelt wurden.

An den Lernwerkstätten nahmen verschiedene kommunale Akteure aus Sachsen-Anhalt teil. Die Lernwerkstätten wurden mit dem Ziel konzipiert, die Teilnehmenden in einen gemeinsamen lösungsorientierten Wissens- und Erfahrungsaustausch zu bringen, um über Fragen und Möglichkeiten kommunaler Energiewende zu diskutieren und reflektieren.

Wesentliche Einsichten waren:

  • Die Teilnehmenden zeigen ein großes Interesse und eine hohe Motivation an der Zusammenarbeit im Setting der Lernwerkstätten

  • Die Vernetzung zwischen den kommunalen Akteuren erachten die Teilnehmenden als sehr wichtig

  • Trotz einiger regionaler Unterschiede verfolgen die Teilnehmenden ein geteiltes Ziel: Schaffung einer kommunalen, unabhängigen, erneuerbaren, preisstabilen und von Bürger*innen mitgetragenen Energieversorgung


Als Hauptaspekte, die die erfolgreiche Durchführung von Lernwerkstätten dieser Art betreffen, wurden identifiziert:

  • Es gibt vor Ort einen regionalen Schlüsselakteur (hier: EAA – Energieavantgarde Anhalt e.V.), der zwischen Wissenschaft und Praxis vermittelt

  • Die Beteiligung unterschiedlicher regionaler Akteure ermöglicht einen interkommunalen Austausch, der als sehr vielversprechend angesehen wird und für einen dynamischen Prozess sorgt

  • Wenn die Lernwerkstätten methodisch ergebnisoffen konzipiert werden, motiviert dies die Teilnehmenden zu Reflexion und Austausch


Die Konzeptualisierung der Lernwerkstätten in drei Schritten mit entsprechenden zeitlichen Abständen und eine sorgfältige Vorbereitung ermöglichten es, eine komplexe, aber nützliche „Theory of Change“-Methode zu verwenden. Mit ihrer Hilfe erarbeiteten die Teilnehmenden gemeinsam, welche Schritte entlang von Transformationspfaden gemacht werden könnten und auf welchen Annahmen diese Schrittfolge aufbaut. Aufgrund der Bereitschaft wiederholt teilzunehmen, ist es möglich, eine „Community of Practice“ und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. So bietet das Format Lernwerkstatt eine Art geschützten Raum, in dem die Teilnehmenden offen und konstruktiv miteinander ins Gespräch auf Augenhöhe kommen.

Des Weiteren bietet die Broschüre einen kurzen Überblick über Soziale Innovationen im Allgemeinen und ihre Rolle für die Transformation des Energiesystems. Im Vordergrund steht hierbei die Veränderung sozialer Beziehung in Form von neuen Wegen des Denkens, Handelns und Organisierens.

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