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Nachhaltiger Onlinehandel Wie grüne Nischenanbieter gestärkt und Mainstreamprodukte begrünt werden können

Der Konsum von Produkten und Dienstleistungen verschiebt sich zunehmend ins Internet. Wie nachhaltig digitaler Konsum ist, hängt davon ab, ob die dort gekauften Produkte nachhaltig sind, ob dort mehr oder weniger konsumiert wird und wie ökologisch und sozial vorteilhaft die Vertriebswege sind. Wie kann also das Potenzial der Digitalisierung für die Verbreitung von nachhaltigem Konsum besser genutzt und negative Ausprägungen verhindert werden? Eine Möglichkeit besteht darin, Onlineangebote für nachhaltigen Konsum bekannter zu machen und damit den Kauf und die Nutzung nachhaltiger Alternativen zu erhöhen. Gleichzeitig können kommerzielle Marktführer ihr nachhaltiges Sortiment ausbauen und ihre Prozesse nachhaltiger gestalten. In dem Buchkapitel werden beide Strategien – „die grüne Nische stärken“ und „den Mainstream begrünen“ – am Beispiel des Onlinemarktplatzes Avocadostore und des Onlinehändlers Amazon vorgestellt. Im Anschluss werden politische Maßnahmen zur Unterstützung beider Strategien diskutiert. Dazu zählen beispielsweise die Aktualisierung des Kartell- und Wettbewerbsrechts, die Ausweitung der Öko-Design-Richtlinie für Produkte, die im E-Commerce gehandelt werden, die Anpassung der Arbeitsgesetzgebung und die Entwicklung von rechtlichen Regelungen, um die Vernichtung oder das Downcycling von Retouren zu verbieten oder zumindest den Umfang zu verringern.

Neben der Diskussion von notwendigen Politikmaßnahmen werden abschließend offene Fragen für zukünftige Forschung vorgebracht, wie etwa die Frage nach den neuen Möglichkeiten der Beeinflussung von Konsument/innen durch die Digitalisierung beziehungsweise wie diese Möglichkeiten für die Förderung von nachhaltigen und suffizienten Konsumstilen eingesetzt werden können. Die vorgestellten Strategien bieten praktische Ansatzpunkte und Inspirationen für die nachhaltige Gestaltung des E-Commerce. So zeigt das Beispiel Avocadostore, dass selbst gewinnorientierte Unternehmen glaubwürdig Verantwortung für minimalistischen Konsum übernehmen können und das Beispiel Amazon zeigt, dass auch die konventionellen Anbieter nachhaltiger werden müssen, da sie rein quantitativ den größten Einfluss auf das Ausmaß der ökologischen und sozialen Auswirkungen haben.

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