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Rebound-Effekte und Prosumer Die Rolle der Rahmenbedingungen für den Stromverbrauch bei Photovoltaik-Erzeugern

Rebound-Effekte können nicht nur bei Effizienzmaßnahmen, sondern auch bei einem Umstieg auf erneuerbare Energien auftreten. Die Frage, ob es dabei auch zu signifikanten Rebound-Effekten kommt, ist von großer Bedeutung für die Energiewende und die Klimaschutzpolitik. Denn ohne den Verbrauch zu reduzieren, lassen sich die Ziele nur mit deutlich höheren Ausbauraten an erneuerbaren Energien erreichen, was aufgrund des damit verbundenen Flächen- und Ressourcenverbrauchs sowie der teilweise geringen Akzeptanz problematisch ist. Das Auftreten von Rebound-Effekten beim Wechsel zu erneuerbaren Energien wird in dem Artikel am Beispiel von „PV-Prosumern“ thematisiert. Unter Prosumern werden Haushalte verstanden, die Strom nicht nur konsumieren, sondern auch produzieren.

Der Artikel zeigt zunächst die politischen Rahmenbedingungen auf, die wichtige Faktoren für das Verhalten der Prosumer und das Auftreten von Rebound-Effekten sind. Anschließend werden die Ergebnisse von 16 Interviews mit Prosumer-Haushalten im Jahr 2019 in Unterfranken präsentiert. Die Ergebnisse der Interviews zeigen, dass beim Umstieg auf erneuerbare Energien Rebound-Effekte aus psychologischen und ökonomischen Gründen auftreten können. Die aktuellen politischen Rahmenbedingungen fördern in Deutschland den Eigenverbrauch gegenüber der Einspeisung. Eigenverbrauch scheint dabei durch die geringeren Stromkosten Rebound-Effekte zu begünstigen, wobei sich psychologische und monetäre Effekte überlagern.

Insgesamt zeigt sich, dass die regulatorische Bevorzugung von Eigenverbrauch zwar für die Akzeptanz und den Ausbau von PV sehr vorteilhaft ist, aus klimapolitischer Sicht jedoch Anreize fehlen, um den Stromverbrauchs zu verringern. Damit können Rebound-Effekte begünstigt werden.

Download der Ausgabe: https://oekologisches-wirtschaften.de/index.php/oew/issue/view/162

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