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Wo(für) steht der ländliche Raum in der Bioökonomie? Eine Reflexion der Sichtweise der übergeordneten Politik und regionaler Akteure

Die Bioökonomie eröffnet eine Zukunftsperspektive für eine nachhaltige Wirtschaftsform, mit welcher biologische Ressourcen umwelt- und klimaschonend sowie effizient verarbeitet werden können. Sie bietet insbesondere dem ländlichen Raum eine Entwicklungschance für die Verwendung nachwachsender Ressourcen, die näher in den Blick genommen werden sollte. Bezugnehmend auf die „Tank-oder-Teller“-Debatte sollte dabei die Nachhaltigkeit verstärkt adressiert werden. 

In dem Sammelband „Zukünfte nachhaltiger Bioökonomie“ geben die Autoren mit ihrem Artikel „Wo(für) steht der ländliche Raum in der Bioökonomie?“ einen Einblick, wie der ländliche Raum durch die Bioökonomie-Politik und die Bioökonomie von regionalen Akteuren gesehen werden. Die Autoren beziehen sich auf Erkenntnisse aus drei Forschungsprojekten. Grundlage für die Betrachtung waren die Analyse von politischen Strategiepapieren von der EU-Ebene bis hin zur Bundeslandebene, ebenso wie in den Projekten durchgeführten Beteiligungsformate. Diese hatten mitunter einen spezifischen regionalen Fokus und befassten sich mit der Region Berlin-Brandenburg, dem Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns, der Bodenseeregion und Franken. 

Aus der Analyse lässt sich festhalten, dass der ländliche Raum zunehmend an Bedeutung innerhalb der Politik gewinnt. Dieser wird nicht nur als Rohstofflieferant, sondern vielmehr auch als Ort der Verarbeitung und damit der Generierung von Wertschöpfung und Beschäftigung gesehen. Bei der Untersuchung der Perspektive regionaler Akteure auf die Bioökonomie konnten diverse und durchaus gegensätzliche Charakteristika identifiziert werden: Einzelne Akteure begegnen dieser mit einem Fremdeln, andere mit Neugierde und wiederum andere mit Tatendrang. Diese Erkenntnisse werden mit Beispielen näher ausgeführt. Darüber hinaus geben die Autoren einen Überblick über Herausforderungen und Chancen der Bioökonomie im ländlichen Raum aus Sicht der Akteure. Diese sind unterteilt in die Bereiche ‚Biomasse-Bereitstellung/Umweltschutz‘, ‚Erzielung von Wertschöpfung/Wirtschaft‘, sowie ‚Gesellschaftliche Einbettung/Politik und Gesellschaft‘. 

Die Autoren schließen ihren Artikel mit einer Bündelung der Erkenntnisse und Schlussfolgerungen. Mit dem zunehmenden Interesse der Politik am ländlichen Raum und regionaler Akteure an der Bioökonomie steigen die Gestaltungsansprüche. Um eine nachhaltige Bioökonomie langfristig umsetzen zu können, empfehlen die Autoren Dialog-, Austausch- und Vernetzungsformate einzurichten, die sowohl Wünsche als auch Bedenken gegenüber möglichen Entwicklungen der Bioökonomie in ländlichen Räumen ansprechen und Handlungsmöglichkeiten der einzelnen Akteursgruppen erörtern. Damit kann etwaigen Zielkonflikten aufgrund von unterschiedlichen Interessenlagen frühzeitig vorgebeugt werden. 

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