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Klimawandel und globale Finanzwirtschaft am Scheideweg Politische Herausforderungen, polit-ökonomische Dynamiken und nachhaltige Transformation

Die Menschheit steht vor einer Jahrhundertherausforderung: die Transformation von Staat, Industrie und Gesellschaft hin zu null CO2-Emissionen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden. Doch der Finanzsektor tut sich schwer damit, die Finanzströme in Richtung nachhaltige Investitionen zu lenken. Es ist daher die Aufgabe von staatlichen Stellen und Zivilgesellschaft, Anreizstrukturen und regulative Korridore zu schaffen sowie Druck aufzubauen, damit die Finanzindustrie einen deutlich stärkeren Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels leistet.

Das Projekt entwickelt einen interdisziplinären und multimethodischen Analyserahmen, mit dem die notwendigen Daten bereitgestellt und bearbeitbar gemacht werden, die für die Analyse nötig sind. Neben internen Finanzmarktdynamiken fließen auch die Responsivität der Finanzakteure bezogen auf Regulierungen, Fiskalpolitik, Geldpolitik und zivilgesellschaftliche Forderungen in die Untersuchung ein. Auch soll das Zusammenspiel, die Interaktion und die Reflexivität all dieser Bereiche unter- und miteinander abgebildet werden. Ziel des Projektes ist es, erfolgversprechende politische Instrumente und konkrete Policy-Empfehlungen zu entwickeln, die den Finanzsektor effektiv hin zu nachhaltigen Investitionen lenken.

Das Projekt zielt auf folgende vier Hauptergebnisse ab:

  • Vertiefte theoretische und empirische Erkenntnisse über die politische Steuerung des Finanzsektors
  • Aufbau von dringend benötigten Forschungskapazitäten und Fähigkeiten im Bereich der Klimafinanzierung und des Klimaschutzes, indem ein breites Spektrum an politikwissenschaftlichen, ökonomischen und soziologischen Perspektiven zusammengeführt werden
  • Einrichtung und Konsolidierung von Kommunikationsstrukturen (Policy Innovation Lab, Stakeholderdialoge und andere), die den Dialog zwischen akademischen und nicht-akademischen Akteuren aus dem Finanzsektor, politikgestaltenden Akteuren, der Realwirtschaft und der Zivilgesellschaft erleichtern
  • Konkrete politische Empfehlungen, vor allem für politische Entscheidungsträger*innen in Deutschland, aber auch für Finanzakteure und Akteure der Zivilgesellschaft

Nach bisherigen Erkenntnissen spielen zivilgesellschaftliche Organisationen wie der gemeinnützige Verein „Bürgerbewegung Finanzwende“ oder Initiativen wie Fridays for Future eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung der Dekarbonisierung und Nachhaltigkeitstransformationen insgesamt. So mahnen sie etwa Klimasünder an und üben damit Druck auf Wirtschaftsakteure aus, fordern strengere Klimapolitik und vermitteln Werte und soziale Normen, die im Einklang mit nachhaltigen Praktiken stehen. Diese Einflusskanäle der Zivilgesellschaft auf den Finanzmarkt und das nachhaltige Finanzwesen werden in dem Projekt näher untersucht. Das IÖW analysiert in dem Vorhaben, wie die Interaktionen zwischen Zivilgesellschaft und den Akteuren der Klimafinanzierung als potenziell treibende Kraft für die Transformation zu einer nachhaltigen Finanzierung wirken.

IÖW-Projektteam

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