Von Kaffee über Soja bis Holz: Die Verbraucher*innen im Globalen Norden nutzen Ressourcen, die in Teilen der Welt angebaut oder gewonnen werden, in denen die Biodiversität drastisch schwindet. Am stärksten betroffen ist der Globale Süden, wo sich die artenreichsten Ökosysteme befinden und woher ein Großteil der weltweit genutzten Rohstoffe stammt. Nicht nachhaltige Konsummuster im Globalen Norden haben somit eine direkte Verbindung zur Zerstörung von Ökosystemen im Globalen Süden.
Seit vielen Jahren steht nachhaltiger Konsum, der sozial- und umweltverträglich ist, daher auf der internationalen politischen Agenda. Doch ist die politische Dynamik bisher zu langsam, um die globale Naturzerstörung aufzuhalten. Eine Konsumwende – hin zu umweltfreundlicheren und suffizienten Konsummustern im Globalen Norden ist erforderlich.
Das Projekt „Konsum naturverträglich gestalten“ verfolgt zwei Ziele: Erstens soll eine wissenschaftliche Informationsbasis entwickelt werden, die aufzeigt, welche Konsumentscheidungen sich wie auf die globalen Hotspots des Verlusts von Biodiversität und Ökosystemleistungen auswirken. Zweitens sollen unter enger Einbeziehung internationaler Expert*innen und politischer Entscheidungsträger*innen Instrumente und Handlungsempfehlungen entwickelt werden, um einen naturverträglichen Konsum zu fördern.
Mit den Handlungsempfehlungen richtet sich das Projekt an politische Akteure auf nationaler und EU-Ebene. So begleitet das Projekt die Weiterentwicklung der EU-Verordnung gegen Entwaldung, die etwa durch verbindliche Sorgfaltspflichtvorschriften für Unternehmen, die Produkte wie Soja oder Palmöl aus regenwaldbedrohten Gebieten in die EU importieren, die Konsumwende unterstützen will.
Weiterhin soll die Implementierung der Ziele der Convention on Biological Diversity der Vereinten Nationen unterstützt werden. Diese soll die biologische Vielfalt global sichern. Dafür legt sie wesentliche Ziele und Indikatoren für die Erhaltung der Artenvielfalt fest.