Die akademische Forschung und die Politik konzentrieren sich seit langem auf nachhaltige Energiewenden zur Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderung des Klimawandels, doch das Konzept der "sozialen Innovation" wurde erst kürzlich aufgegriffen. Dieses Konzept bezieht sich auf verschiedene soziale Phänomene im Zusammenhang mit Veränderungen in sozio-technischen Systemen. Dieser Artikel geht über die eng gesteckte Perspektive der sozialen Innovation hinaus und fragt, wie wir deren Vielfalt am Beispiel des Energiesektors erfassen können. Der Artikel präsentiert eine umfassende Typologie der sozialen Innovation, die es ermöglicht, das Phänomen in seiner empirischen Vielfalt darzustellen und ihren Beitrag zu einer nachhaltigeren Gestaltung soziotechnischer Systeme systematischer zu untersuchen. Die Typologie basiert auf einem konzeptionellen Verständnis von sozialen Innovationen im Energiebereich (SIE), die neue Wege des Handelns, Denkens und/oder der Organisation von Energie beinhalten. Sie ist empirisch fundiert, indem 500 SIE-Initiativen in acht europäischen Ländern erfasst und analysiert wurden. Ein solches konzeptionell und empirisch fundiertes Verständnis von SIE setzt den Fokus auf das "Soziale" als Gegenstand der Innovation. Untersucht die Handlungsfähigkeit und die verschiedenen Arten von sozialen Beziehungen und Aktivitäten, die von Akteur:innen des Energiesystems verfolgt werden. Es eröffnet auch die Möglichkeit, die verschiedenen sozialen Innovationen und ihre Interdependenzen, ihre (Un-)Wünschbarkeit sowie ihre transformativen Potenziale bei Energiewenden öffentlich zu diskutieren.