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Hydrogen as a panacea for decarbonising everything? Exploring contested hydrogen pathways in Germany

Technologischer Wandel wird häufig als Teil der Lösung globaler Nachhaltigkeitsprobleme angesehen. In den letzten zwei Jahrzehnten ist umfangreiche Literatur darüber erschienen, wie pfadabhängige – oft auf fossilen Brennstoffen basierende – sozio-technische Konfigurationen nachhaltig überwunden werden können. Ein potenzieller Transformationspfad zur Umgestaltung von Strom-, Wärme- und Mobilitätssystemen sowie der Industrie ist die Nutzung von Wasserstoff. In den letzten Jahren hat Wasserstoff als Teil von Dekarbonisierungsstrategien vieler Staaten und internationaler Organisationen wie der Internationalen Energieagentur oder der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien zunehmende Aufmerksamkeit erfahren. Auch in Deutschland ist er zu einem zentralen Bestandteil der Klimaschutzpolitik geworden und wird von einigen Akteuren fast als ein Allheilmittel angesehen, von dem erwartet wird, dass sein Einsatz eine breite Palette von Sektoren dekarbonisieren wird. Die Bundespolitik verfolgt die Ambition, dass Deutschland bei der Entwicklung von Wasserstoff eine Führungsrolle übernimmt und somit zu dem beiträgt, was Arnulf Grubler als große Muster des technologischen Wandels bezeichnete.

Ziel dieses Papiers ist es, zu analysieren, ob relevante Akteure die Erwartungen an einen Wasserstoff-Transformationspfad teilen, der die weitere Verbreitung des Energieträgers fördern würde. Die empirischen Analysen zeigen, dass es mehrere umkämpfte Pfade gibt, sowohl hinsichtlich der Art und Weise, wie Wasserstoff hergestellt wird, als auch hinsichtlich der Anwendungen oder Sektoren, in denen er eingesetzt werden soll. Dies führt zu Unsicherheit und bremst die Entwicklung von Wasserstoff in Deutschland. Die Ergebnisse stützen die Idee, dass das Konzept der sozio-technischen Pfade ermöglicht, Spannungen zwischen konkurrierenden Werten und Interessen aufzuzeigen. Die deutsche Regierung steht unter erheblichem Druck hinsichtlich konkurrierender Visionen zu Wasserstoffübergangspfaden. Eine gezielte politische Priorisierung von Wasserstoffanwendungen könnte Spannungen entschärfen und eine gemeinsame Vision unterstützen.

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