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Prüfung konkreter Maßnahmen zur Steigerung der Nachfrage nach Kunststoffrezyklaten und rezyklathaltigen Kunststoffprodukten

Die Kreislaufführung von Kunststoffen hat zwei Komponenten: Das Recycling von Kunststoffabfällen und den Einsatz von Kunststoffrezyklaten in neuen Produkten. Um das Recycling weiter ausbauen zu können, muss auch ein stabiler Markt für Recyclingprodukte existieren. Allerdings ist derzeit die Nachfrage nach Kunststoffrezyklaten und rezyklathaltigen Kunststoffprodukten gering. Die EU gibt vor, dass bis 2025 zehn Mio. Tonnen Kunststoffrezyklate in Neuprodukten verarbeitet werden sollen. 2015 lag laut EU-KOM die Nachfrage bei etwa 2,9 Mio. Tonnen.

Nachhaltige öffentliche Beschaffung kann eine wichtige Stellschraube sein, um die Nachfrage nach rezyklathaltigen Kunststoffprodukten zu erhöhen. Das Forschungsvorhaben geht der Frage nach, wie dieser Beitrag konkret aussehen kann. Im Vorhaben wird geprüft, in welchen (beschaffungsrelevanten) Produkten Kunststoffrezyklate sinnvoll (vermehrt) eingesetzt und bei gleichbleibender Gebrauchstauglichkeit die Post-Consumer-Rezyklatkunststoff-Quote in der öffentlichen Vergabepraxis gesteigert werden können. Erarbeitet werden dafür umsetzungsnahe und vergaberechtskonforme Vorschläge.

Als Post-Consumer-Kunststoffe werden Kunststoffabfälle bezeichnet, die bei privaten und gewerblichen Endverbrauchern anfallen, keine Produktionsreste sind und nicht der Produktion eines anderen Produktes dienen.

Das Öko-Institut (Gesamtprojektleitung) bestimmt zunächst, wie der Gehalt von Post-Consumer-Rezyklaten (PCR) in Kunststoffprodukten erfasst werden kann, und eruiert, ob dafür neue Definitionen oder Regelungen erforderlich werden und wie diese an Einkäufer – beispielweise in Form einer Kennzeichnung – vereinfachend kommuniziert werden können.

Das IÖW untersucht im Kontext der öffentlichen Auftragsvergabe die aktuelle Ausschreibungspraxis für kunststoffhaltige Produkte und Kunststoffprodukte beim Bund, in den Ländern und auf Kommunalebene, recherchiert für 10 bis 15 ausgewählte Produkte/Produktgruppen marktreife Produktinnovationen und diskutiert adäquate PCR-Quoten. Als Ergebnis wird die Handreichung „Prüfung der Ausschreibung und Marktrecherche rezyklathaltige Kunststoffprodukte“ für die Vergabepraxis erarbeitet.

Zuletzt erfolgt ein Blick über die öffentliche Beschaffung hinaus direkt auf die Hersteller und deren Herstellerverantwortung. Die Forschungspartner streben an, produktspezifische Factsheets zu entwickeln, die darstellen, in welchen Bereichen Quoten sinnvoll einen größeren PCR-Einsatz stimulieren können.

IÖW-Projektteam

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