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Biologische Vielfalt in Privatgärten Welche Faktoren die Gartengestaltung beeinflussen

Private Gärten in Deutschland haben ein großes Potenzial zum Schutz der Biodiversität. Dieses Potenzial wird jedoch zunehmend eingeschränkt, da sich auch in privaten Gärten die biologische Vielfalt als Folge stetig abnehmender Strukturvielfalt, der Wahl ‚falscher‘ Pflanzen oder der zunehmenden Versiegelung von Flächen negativ entwickelt. Die Gestaltung von Privatgärten rückt daher stärker in den Fokus einer Politik zum Schutz der biologischen Vielfalt.

Ziel und Schwerpunkt der ersten Phase des Projekts gARTENreich, dessen Ergebnisse dieses Diskussionspapier vorstellt, war daher erstens eine detaillierte Analyse der Problemlage, des Handlungsbedarfes sowie des Wissensstands und -bedarfes sowohl aus naturwissenschaftlicher als auch aus sozialwissenschaftlicher Perspektive und zweitens eine erste Analyse, welche Faktoren (Determinanten) eine biodiversitätsfördernden Gestaltung von Privatgärten hemmen oder unterstützen. Außerdem wurden erste kommunale Ansatzpunkte identifiziert, wie eine biodiversitätsfreundliche Gartengestaltunggefördert werden kann. Neben einer umfangreichen Literaturauswertung wurden hierfür qualitative, leitfadengestützte Interviews sowie zwei Workshops mit Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzern aus Gütersloh durchgeführt.

Privatgärten können zur biologischen Vielfalt beitragen, sind aber sehr heterogen hinsichtlich Größe und Strukturvielfalt und folglich auch ihres Artenreichtums. Faktoren wie die Gartengröße beeinflussen die Pflanzenvielfalt. Sind unterschiedliche Habitate und artenreiche Gehölze vorhanden, wirkt sich dies wiederum positiv auf die Vielfalt an Vögeln, Insekten und Reptilien aus.

Bezüglich der Bedeutung sozioökonomischer Determinanten zeigen Literaturanalyse und Befragungen, dass das Wissen über die Bedeutung von Biodiversität und unterschiedliche Gestaltungsoptionen im eigenen Garten ein wesentlicher Einflussfaktor ist. Weitere Einflussfaktoren sind der Pflegeaufwand, ästhetische Vorlieben, und nachbarschaftliche oder gesellschaftliche Normen. 

Aufbauend auf den Ergebnissen der ersten Phase wird in einer zweiten Phase des Projekts gARTENreich in einem dreijährigen Verbundvorhaben (2021-2024) in einem inter- und transdisziplinären Forschungsdesign ermittelt, wie Privatgärten zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen beitragen können. Auf lokaler Ebene und bundesweit wird analysiert, welche Determinanten die Gartengestaltung beeinflussen und das Forschungsteam entwickelt Strategien sowie Kommunikations- und Umsetzungsansätze einschließlich von Förderinstrumenten für mehr biologische Vielfalt in Privatgärten.

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