Die Digitalisierung transformiert Wirtschaft, Gesellschaft und unsere Konsum- und Lebenswelten. Geschäftsmodelle werden immer datenbasierter und setzen vermehrt auf personalisierte Werbung, Produkte und Preise. Auch verändert sich die Art und Weise, wie Verbraucherinnen und Verbraucher Angebote suchen, sich über diese informieren und Präferenzen herausbilden. Diese Veränderungen kommen rapide und sind tiefgreifend.
Unklar ist bislang allerdings, was das aus Sicht einer nachhaltigen Entwicklung bedeutet. Welche Chancen und Risiken bringt die Digitalisierung für die Förderung eines nachhaltigen Konsums mit sich? Im Nachhaltigkeitsdiskurs mangelt es bislang, etwa bei den Sustainable Development Goals, an einer systematischen Betrachtung der Folgen und Möglichkeiten der Digitalisierung. Auch der Digitalisierungsdiskurs setzt sich bisher kaum mit Nachhaltigkeitsanliegen auseinander.
Dieses Vorhaben zielt darauf ab, in einem partizipativen und stakeholderbasierten Prozess zu erforschen, wie eine Politik für nachhaltigen Konsum die Folgen der Digitalisierung systematisch aufgreifen kann. Dazu arbeitet das Projektteam zentrale gesellschaftliche Determinanten der Digitalisierung heraus, die relevante Ansatzpunkte zur Förderung eines nachhaltigen Konsums darstellen. Dies dient dem Agenda-Setting für die Leuchtturm-Initiative Wege und Bausteine einer digitalen Agenda für nachhaltigen Konsum des Bundesumweltministeriums (BMU) zur Umsetzung des Nationalen Programms für Nachhaltigen Konsum (NPNK), das die Bundesregierung 2016 verabschiedet hat. Mit seiner Initiative will das BMU dazu beitragen, die „digitale Gestaltungskompetenz“ einer Politik für nachhaltigen Konsum zu verbessern und konkrete Handlungsmöglichkeiten umzusetzen.
Hierfür werden in dem Vorhaben verschiedene Formate und Modi zur Zusammenarbeit von Politik, Wissenschaft und verschiedenen Akteuren aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft für eine Politik für nachhaltigen Konsum im digitalen Zeitalter konzeptionell erarbeitet und pilothaft umgesetzt. Letztendlich sollen so Handlungsempfehlungen für eine Weiterentwicklung des NPNK unter Berücksichtigung zentraler digitaler Trends entwickelt werden.